Dienstag, 11. November 2014

Hochbegabter 14jähriger an der Uni - na und?

Ein 14jähriger beginnt ein Chemiestudium. Na und? Wieso kann man ihn nicht einfach in Ruhe lassen? 
Ich finde ja vor allem die Kommentare interessant, deshalb hier einige sinngemäß: „Selbst wenn er glücklich ist, hat er keine unbeschwerte Kindheit.“ Was ist denn das für eine blöde Aussage? Wie anmaßend ist es, sich aus der Ferne ein Urteil über das Seelenleben eines anderen Menschen zu erlauben? Und noch dazu dessen Empfindungen anzuzweifeln? Was ist denn eine unbeschwerte Kindheit wenn nicht eine "glückliche Kindheit"?

Und dann kommen – wie das Amen im Gebet – Aussagen wie diese: „Sie sind ja nur neidisch, weil Sie selbst/ Ihre Kinder nicht hochbegabt sind.“ Hat sich denn immer noch nicht herumgesprochen, dass Hochbegabung das Leben nicht automatisch einfacher macht?

Krass fand ich auch: „Das sollte nicht erlaubt, man sollte erst mit 17 Jahren studieren dürfen – denn wie kommen sich dann die anderen Studenten vor, wenn sie von einem 14jährigen überholt werden?“ Ist schon schlimm, wenn die anderen besser sind! Muss man mal aushalten lernen.


Dass dieser junge Mann ein anderes Studentenleben führen wird als seine Kommilitonen, ist klar. Aber er hat auch bis jetzt ein anderes Leben geführt als andere Kinder, und sein weiterer Lebensweg wird mit großer Wahrscheinlichkeit vom „normalen“ abweichen. Na und? Bei Sportlern, Musikern und anderen Künstlern ist das genau so. Und da regt sich keiner auf.



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