Freitag, 27. März 2015

Lernen funktioniert am besten mit emotionaler Beteiligung

Immer wieder schön, das zu hören:
"Es ist ein großes Missverständnis, zu denken, indem man dem anderen sagt, wie er's machen soll, könne man bei ihm im Hirn irgendeine Veränderung auslösen. So geht das nicht. Das geht nur, wenn der andere sich davon berühren lässt."
Denn ich bin sicher, dass das stimmt.

Wobei man "sich berühren lassen" noch ausformulieren müsste. Da gibt es nämlich mehrere Möglichkeiten:
  • z.B. sich von Lernstoff berühren lassen, weil man das Thema spannend findet
  • oder sich vom Lehrer/ der Lehrerin berühren lassen - dann lernt der Schüler "für den Lehrer" - weil er Anerkennung will, weil er dem Lehrer eine Freude machen will ...
  • oder sich von den Eltern berühren lassen - dann lernt der Schüler für die Eltern...
Ob das alles gleichwertig ist?

Auch vieles andere ist im Artikel nur angerissen, nichts weiter gedacht und ausgeführt, aber wie gesagt: Man kann es gar nicht oft genug wiederholen!

Link zum Inteview mit Gerald Hüther im Standard

Montag, 23. März 2015

Themenzentierter Unterricht - warum nur in Finnland?

Warum schaffen es die Finnen, den klassischen Schulunterricht - eine Stunde Mathe, eine Stunde Englisch, eine Stunde Geschichte, eine Stunde Geografie - durch themenorientierten Unterricht zu ergänzen?

Das Modell finde ich genial - als Beispiel für ein Thema wird "die EU" genannt. Dieses Thema wird dann eben von mehreren LehrerInnen gemeinsam mit den SchülerInnen "bearbeitet". Ich kann mir vorstellen, dass das den Kindern viel mehr Spaß macht, dass daher auf Dauer "mehr hängenbleibt" und dass es auch effizienter ist, weil man sich Wiederholungen spart (EU ist z.B. Stoff in Geschichte, in Geografie, in Englisch).

Offensichtlich gab es auch in Fiinland Widerstände - v.a. von LehrerInnen, die ihr ganzes Berufsleben "ihre Fächer" unterrichtet haben. Quasi als "Belohnung" fürs Umdenken gibt es ein bisschen mehr Geld für jene LehrerInnen, die themenorientierten Unterricht machen ;-).

Die Idee des themenorientierten Unterrichts wird in Finnland mit unterschiedlicher Geschwindigkeit realisiert: Jede Schule muss mindestens "one period of phenomenon-based teaching" pro Jahr machen, wobei diese Projekte mehrere Wochen dauern dürfen. Die Schulen in Helsinki sind schneller - die machen 2 "periods" pro Jahr.

 Hinter der Umstrukturierung steckt übrigens die Erkenntnis, dass die Unterrichtsmethoden des beginnenden 19. Jahrhunderts nicht für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts passen ;-)!! Und dass man daraus Konsequenzen ziehen muss. Ich finde es toll, dass es in der finnischen Gesellschaft den Mut zu einer umfassenden Reform des Unterrichts gibt. Wieso funktioniert das in Finnland ohne landesweiten Widerstand der Lehrer(gewerkschaft)?

Originalartikel in englisch

Nachtrag vom 25.3.2015: Jetzt gibt es auch einen Artikel auf deutsch zum Thema.

Donnerstag, 19. März 2015

Unterschreiben dann alle mit drei Kreuzerln?

Wenn die Kinder zukünftig die Schreibschrift nicht mehr lernen müssen, wird´s auch mit dem Unterschreiben schwierig... 
Außerdem lernen Kinder, die Schreibschrift können, anscheinend generell besser.
Daher:
Ein Plädoyer für die Schreibschrift

Weiters zu bemerken: Die meisten Kinder lernen in der Schule auch nicht richtig Maschinschreiben. Braucht man ja am Computer eh nicht, kann man alles ausbessern. Rechtschreibung könnte man auch gleich abschaffen, kann eh der Computer.
Dass man so völlig abhängig wird von der Technologie, sieht keiner.

Und außerdem: Schreibschrift ist Ausdruck der Persönlichkeit - drum schreibt ja auch jede/r anders.
Das kann der Computer nicht.

Hat es Sinn, bei Erwachsenen Hochbegabung zu diagnostizieren?

Artikel über hochbegabte Erwachsene sind ja noch seltener als Artikel über "Wunderkinder". Darum teile ich diesen Artikel, auch wenn er nicht besonders aussagekräftig ist. Für mich war der eine Satz wichtig: "Wenn festgestellt wird, dass jemand hochbegabt ist, hilft das, negative Ereignisse aus der Vergangenheit besser zu verstehen." Im Klartext: Man weiß endlich, warum man anders redet/ denkt/ fühlt/ handelt ;-))).

http://open-mind-akademie.de/2014/03/hochbegabte-erwachsene-spaete-diagnose/

Dienstag, 17. März 2015

Schnell erklärt: Wie wirkt Psychotherapie?

Für mich reichen drei Sätze aus dem Artikel:

"Im Gehirn hat sich sehr früh ein absolut stabiles System ausgebildet, das unser Fühlen, Denken und Handeln prägt. Man kann das mit Trampelpfaden in einem Wald vergleichen. Diese Pfade bleiben immer bestehen. Der Therapeut kann dazu beitragen, dass sich neue Pfade bilden, die mehr Lebensqualität bedeuten und irgendwann so selbstverständlich benutzt werden wie die alten."

Aber auch der Rest ist schnell gelesen und verstanden:
http://mobil.stern.de/gesundheit/wie-sich-psychotherpaie-auf-unser-verhalten-auswirkt-2177504.html?mobil=1

Freitag, 13. März 2015

"Erziehungsalarm" (Kurt Gallé)

Und mal wieder ein neues Buch über Erziehung oder eher über "Nicht-Erziehung". Der Autor, Kurt Gallé, verwendet den Begriff "irreguläre Erziehung" für einen Erziehungsstil, der den Kindern keine Grenzen setzt. Dass diesen Kindern damit die Orientierung im Leben fehlt, ist keine neue Erkenntnis...

Mein Lieblingssatz aus dem Interview stammt vom Großvater des Autors:
"Es gibt zwei Dinge im Leben, die wichtig sind: ein gesunder Hausverstand und Herzensbildung."

Wieso habe ich immer wieder den Eindruck, dass genau diese beiden Werten in unseren Schulen eher zerstört als gefördert werden?

Das Interview im Standard

PS: Falls jemand das Buch liest/ gelesen hat, würde ich mich über Kommentare freuen!

Donnerstag, 12. März 2015

never give up ;-)

lass dich nicht aufhalten
es gibt immer eine möglichkeit, zu wachsen
und zu blühen

Über Traumatherapie

Der Artikel ist zwar lang, aber sehr gut verständlich und gibt eine gute Zusammenfassung über Traumaforschung und Therapie.
Wer nicht alles lesen mag - schon die Bilder alleine sind sehr aussagekräftig.

Einen Kritikpunkt muss ich trotzdem anbringen: Der Artikel thematisiert fast ausschließlich Traumata im Zusammenhang mit Krieg, Folter und Vertreibung. Dabei vergisst man leicht, dass "schlimme" Erfahrungen in der Famile bei Kindern ebenso traumatische Verletzungen hinterlassen, und zwar jeden Tag, und hier bei uns in Österreich. Leider bleiben diese Traumata - Misshandlung, Missbrauch, Bindungstrauma - oft "unentdeckt" und quälen die Opfer über viele Jahre...
 
Aus der Traumaforschung

Mittwoch, 11. März 2015

Wirtschaft verstehen - ein gutes und ein schlechtes Buch

Ich bin ja ein neugieriger Mensch und interessiere mich für Vieles, und als ich unlängst in der Jugendabteilung der Wr. Neustädter Bücherei zwei Bücher über Wirtschaft entdeckte, musste ich sie gleich mitnehmen.



Das erste – Regiert das Geld die Welt? (Hans-Christoph Liess) - war wirklich gut zu lesen: Wer auf die Schnelle einen Überblick über die Entstehung der Wirtschaft seit ihren Anfängen – Wollerzeugung in England – und die dazugehörigen Erklärungsversuch der bekanntesten Ökonomen bekommen will, dem kann ich das Buch empfehlen. Ob es wirklich für Jugendliche geeignet ist, kann ich nicht beurteilen. Nicht ganz klar wurde mir der Sinn der Comics, die dazwischen eingebaut sind... soll wahrscheinlich jung wirken, hatte für mich aber nur bedingt einen Zusatznutzen... Jedenfalls weiß ich jetzt das Wichtigste über Adam Smith und John Keynes und die soziale Marktwirtschaft und und und... Was aber nicht fundiert erklärt wird, ist, wie Wirtschaft eigentlich funktioniert.



Hier hätte mir wohl das zweite Buch – Die Welt der Wirtschaft (André Fourcans) - helfen können, wenn ich es zu Ende gelesen hätte. Leider habe ich nach dem dritten Kapitel das Handtuch geworfen. Hier waren die Erklärung nämlich so lapidar, dass ich das Gefühl hatte, gar nichts Neues dazuzulernen. z.B. „Dann erfindet die Zentralbank eben Geld aus dem nichts und borgt es den Banken. Die können das nämlich.“ Aha und wie? Auch mit Fachbegriffen (z.B. Hyperinflation) wirft der Autor herum, ohne sie zu erklären. Wahrscheinlich ist das für ihn so sonnenklar, dass er gar nicht draufkommt, dass die LeserInnen das vielleicht nicht verstehen.

Insgesamt waren die wenigen Seiten, die ich gelesen habe, für mich kein Gewinn – und ich suche weiter nach einem Buch, das Wirtschaft anschaulich und gut lesbar erklärt. Kann ja nicht so schwer sein, oder?

Montag, 9. März 2015

Glücksklee am Morgen...

... vertreibt Kummer und Sorgen.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche mit viel, viel, viel Glück!


Freitag, 6. März 2015

Endlich Frühling!

Grüner Schimmer spielet wieder
drüben über Wies´ und Feld.
Frohe Hoffnung senkt sich nieder
auf die stumme trübe Welt.

Ja, nach langen Winterleiden
kehrt der Frühling uns zurück,
will die Welt in Freude kleiden,
will uns bringen neues Glück.
(Hoffmann von Fallersleben)


Donnerstag, 5. März 2015

Mal- und Gestaltungstherapie in 3 Bildern

Besser kann man es nicht erklären:
Diese "Entlastungsfunktion" - ich mache meinen Kopf frei von meinen Emotionen, indem ich sie auf Papier bringe - ist eine wichtige Funktion der Kunsttherapie:


Link zum Original (übrigens eine spannende Seite!)




Montag, 2. März 2015

Zentralmatura - Literatur in der AHS



Also das finde ich spannend: Es gibt jetzt eine "offizielle" Leseliste zur zentralmatura, mit 200 Büchern, die die Schülerinnen aber nicht alle lesen müssen (glücklicherweise): http://diepresse.com/home/bildung/4672320/Zu-wenig-Literatur-Wien-verschickt-Leseliste-an-Schulen
Mein Sohn hat bis zum heutigen Tag - 4. Klasse AHS - im Rahmen des Unterrichts ganze 2 Bücher davon gelesen: die Nacherzählung der Odysee und das Tagebuch der Anne Frank. Dann noch Die Wolke, aber die ist nicht auf der Liste. Meine Tochter, 3. Klasse AHS, ein Buch: die Nacherzählung der Nibelungen. Nicht von der Liste: Die Stadt der Kinder; Simpel. Wie schaut das bei euren Kindern aus?
Und dürfen die Lehrer dann ihre "Lieblingsbücher" nicht mehr verwenden bzw. bleibt dafür keine Zeit? Und dürfen die Kinder sich nicht auch selber Schwerpunkte setzen beim Lesen? Und wie will man denn die Kinder dazubringen, diese Bücher zu lesen? ;-)