Warum schaffen es die Finnen, den klassischen Schulunterricht - eine Stunde Mathe, eine Stunde Englisch, eine Stunde Geschichte, eine Stunde Geografie - durch themenorientierten Unterricht zu ergänzen?
Das Modell finde ich genial - als Beispiel für ein Thema wird "die EU" genannt. Dieses Thema wird dann eben von mehreren LehrerInnen gemeinsam mit den SchülerInnen "bearbeitet". Ich kann mir vorstellen, dass das den Kindern viel mehr Spaß macht, dass daher auf Dauer "mehr hängenbleibt" und dass es auch effizienter ist, weil man sich Wiederholungen spart (EU ist z.B. Stoff in Geschichte, in Geografie, in Englisch).
Offensichtlich gab es auch in Fiinland Widerstände - v.a. von LehrerInnen, die ihr ganzes Berufsleben "ihre Fächer" unterrichtet haben. Quasi als "Belohnung" fürs Umdenken gibt es ein bisschen mehr Geld für jene LehrerInnen, die themenorientierten Unterricht machen ;-).
Die Idee des themenorientierten Unterrichts wird in Finnland mit unterschiedlicher Geschwindigkeit realisiert: Jede Schule muss mindestens "one period of phenomenon-based teaching" pro Jahr machen, wobei diese Projekte mehrere Wochen dauern dürfen. Die Schulen in Helsinki sind schneller - die machen 2 "periods" pro Jahr.
Hinter der Umstrukturierung steckt übrigens die Erkenntnis, dass die Unterrichtsmethoden des beginnenden 19. Jahrhunderts nicht für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts passen ;-)!! Und dass man daraus Konsequenzen ziehen muss. Ich finde es toll, dass es in der finnischen Gesellschaft den Mut zu einer umfassenden Reform des Unterrichts gibt. Wieso funktioniert das in Finnland ohne landesweiten Widerstand der Lehrer(gewerkschaft)?
Originalartikel in englisch
Nachtrag vom 25.3.2015: Jetzt gibt es auch einen Artikel auf deutsch zum Thema.
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