Da schreibt Regine Schneider in ihrem Buch "Die kleinen Bosse. Wenn der Nachwuchs die Führung übernimmt" mehrmals, dass Konflikte zum Familienleben gehören, und dass sich Mütter kein schlechtes Gewissen einreden lassen sollen, wenn in ihrer Familie nicht immer alles glatt läuft.
Und dann dieser Satz aus dem Leben einer Familie, wo beide Eltern arbeiten: "Und wenn sich abends alle wieder treffen, berichtet jeder von den Abenteuern, die er allein am Tag gemeistert hat - die Kinder, die Mütter und die Väter." (S. 138)
Herzlich willkommen in der trauten Familie!
Keine Frage, es gibt Tage, wo alles glatt läuft und tatsächlich am Abend alle zufrieden und glücklich um den Tisch sitzen und ihre Erlebnisse austauschen. Genauso wie in der Werbung ;-). Es gibt aber auch die anderen Tage, wo alle müde und grantig sind und das gemeinsame Essen entweder ausfällt oder wo das Gespräch zum Streit ausartet.
Ich wage zu behaupten, dass es beide Varianten sowohl bei berufstätigen Mütter als auch bei "Vollzeitmüttern" gibt. Berufstätigkeit der Mutter als Allheilmittel gegen jeglichen Konflikt hinzustellen, ist Blödsinn. Und ständig zu weiderholen, wie wichtig die Berufstätigkeit der Mutter für die Kinder ist, erzeugt nur einen anderen "Muttermythos", der nicht weniger schädlich ist als der Mythos von der "umsorgenden Vollzeitmutter".
Wieso ist es so schwer zu verstehen, dass es keine Standardlösung gibt, sondern dass jede/r die Aufgabe hat, seinen/ ihren eigenen Weg zu finden?
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