Die Tochter einer Freundin hatte gestern das Vergnügen, als
„Versuchskaninchen“ für die Zentralmatura in Englisch zu dienen.
Inhaltlich hatte sie keine Einwände, dafür umso mehr, was die
Rahmenbedingungen entspricht.
Erstens: Man darf kein Wörterbuch verwenden. (Ist unrealistisch, im
Alltag hat man ja auch eines, entweder ganz altmodisch in Buchform,
oder am Computer oder Handy.)
Zweitens: Für jeden der drei Teile war eine bestimmte Zeitspanne
vorgegeben. In dieser Zeit musste man die Aufgaben bearbeiten. Wer
schneller war, musste warten und konnte nicht schon mit einem anderen
Teil beginnen. Das ist blöd, wenn man z.B. weiß, dass man beim
Schreiben nicht so gut ist und dort mehr Zeit brauchen könnte.
Außerdem: Sich seine Zeit einteilen zu können, wäre eine wichtige
Kompetenz!
Drittens: Man musste die Antworten vom Aufgabenheft auf den
Antwortbogen übertragen und dafür waren nur 45 Sekunden vorgesehen.
Das hat ihr ganz viel Stress gemacht und war sicher eine zusätzliche,
unnötige Fehlerquelle.
Ich persönlich finde es gut, dass jetzt nicht nur mehr das
Schreiben, sondern auch das Text- und Hörverständnis geprüft und
gewertet werden. Schließlich besteht die Verwendung einer
Fremdsprache im Alltag auch nicht nur aus „Texte schreiben“.
(Wann schreibt man schon einen Text in Englisch?)
Toll finde ich auch, dass man die Aufgaben im Internet nachlesen
kann! (www.bifie.at)
Also: Im Großen und Ganzen nicht so schlimm, in den Details aber durchaus verbesserungswürdig.
Interessant finde ich auch, dass heuer anscheinend in ganz Österreich nur
2 Schulen in allen Fächern die „Zentralmatura“ durchführen...
Viele Schulen machen heuer z.B. nur in Englisch die „neue Form“, bevor dann nächstes Jahr die Zentralmatura flächendeckend durchgeführt werden soll.
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