Kinder haben und Kinder erziehen hat viel mit „Aushalten können“ zu tun. In Zeitschriften, auf Webseiten und in Blogs liest man immer wieder – und immer häufiger – von den sogenannten „Helikopter-Eltern“. Damit sind jene Eltern gemeint (in der Praxis sind es wohl meistens die Mütter), die ständig um ihre Kinder „herumschwirren“, um sie beobachten, beaufsichtigen und erziehen zu können.
Dahinter steckt oft die Befürchtung, dass den Kindern „etwas passieren könnte“. Und so überwachen und kommentieren die Eltern jeden Schritt, den das Kind beim Klettern am Spielplatz macht, sitzen hellwach am Rand der Sandkiste, um sofort eingreifen zu können, wenn ihrem Kind die Schaufel streitig gemacht wird, stellen andere Eltern zur Rede, deren Kinder ein Schimpfwort in Richtung des eigenen Kindes brüllen...
Natürlich braucht jedes Kind Schutz und die helfende Nähe eines Erwachsenen, aber kein Kind braucht eine „Schutzhülle“, die es vor allen Reibereien und Schwierigkeiten des Lebens schützt. Nur in der Konfrontation mit Herausforderungen wachsen Kinder zu selbstbewussten und selbstständigen Erwachsenen heran. Die Aufgabe der Eltern ist es nicht, diese Herausforderungen an Stelle der Kinder zu bewältigen oder sie aus dem Weg zu räumen, sondern das eigene Kind zu beobachten und zu begleiten – und zu entscheiden, welche Herausforderung dem Kind zugemutet werden kann.
Ein Kind erziehen bedeutet auch: Aushalten können, dass das eigene Kind nicht immer der Gewinner ist, aushalten können, dass es physische und seelische Schrammen gibt.
Und Abwägen, ob ein Eingreifen der Eltern notwendig und sinnvoll ist, bevor man sich als „Racheengel“ auf andere Eltern, Kinder, Lehrer oder Kindergärtner stürzt.
Und Abwägen, ob ein Eingreifen der Eltern notwendig und sinnvoll ist, bevor man sich als „Racheengel“ auf andere Eltern, Kinder, Lehrer oder Kindergärtner stürzt.