Hier ein interessanter Artikel über Erwachsene, deren Hochbegabung in ihrer Kindheit nicht erkannt wurde. Ganz verschiedene Lebenswege werden erzählt, denen doch eines gemeinsam ist: ein Unbehagen mit sich selbst, ein Gefühl des Andersseins.
In diesen Lebensgeschichten war der Intelligenztest ein Wendepunkt, so wie Robert schildert: "Seit Robert weiß, dass er überdurchschnittlich intelligent ist, kann er
für sich selbst mehr Verständnis und Milde aufbringen und hat eine
größere Selbstsicherheit erlangt. "Die Diagnose hat Klarheit in die
Frage gebracht, warum ich so deutlich anders denke als die meisten Leute
in meinem Umfeld", sagt er. Vieles in seiner Vergangenheit kann er nun
in einem anderen Licht sehen. Gleichzeitig gibt ihm das Ergebnis ein
größeres Vertrauen, was seine "verrückten" Ideen betrifft – und es
spornt ihn an, seine Trägheit zu überwinden."
Auch die Erfahrung einer Underachieverin finde ich wichtig, denn hier sieht man, welche negativen Auswirkungen die nicht erkannte Hochebgabung haben kann: "So erging es Jacqueline. Was sie eigentlich wollte, wusste sie
irgendwann nicht mehr. Sie fühlte sich nur zutiefst verunsichert und
traute sich nichts zu. Heute erklärt sie sich das so: "Ich hatte mein
Gehirn auf 'Überlebensmodus' heruntergefahren." Sie sah nicht mehr nach
links und rechts, lernte nichts mehr und interessierte sich nicht für
Politik und auch nicht für andere Themen. Sie erinnert sich: "Ich hatte
überhaupt kein Allgemeinwissen und konnte mich an keinem Gespräch mehr
beteiligen." Sprach sie jemand an oder versuchte sie sich auf etwas zu
konzentrieren, hatte sie immer wieder "Aussetzer" und bekam ihre
Gedanken nicht in den Griff."
Trotz kritischem Blick auf Intelligenztests - sie messen nur bestimmte Bereiche der Intelligenz und das Ergebnis hängt von der Tagesverfassung ab - ein Plädoyer fürs Testen, auch nach der Schulzeit.
http://www.morgenpost.de/familie/article207118519/Wie-von-einem-anderen-Stern.html
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