Dienstag, 1. März 2016

Kommt die Deutsch-Pflicht an den oberösterreichischen Schulen?

Die blau-schwarze Landesregierung in Oberösterreich scheint unbelehrbar zu sein: Im Herbst hatte man die Idee geboren, an den oberösterreichischen Schulen eine „Deutsch-Pflicht“ einzuführen, also die Verpflichtung, dass auch in den Pausen nur deutsch gesprochen werden dürfe.
Dieses Vorhaben scheiterte am Veto des Bildungsministerium, das diesen Plan für gesetzeswidrig - weil im Widerspruch zu Menschenrechten und Verfassung - hält.
Außerdem sprechen sich renommierte Sprachforscher dagegen aus, weil Zwang und Angst logischerweise nicht förderlich für den Spracherwerb sind.
Doch in Oberösterreich gibt man so leicht nicht auf: Gestern wurde vom LSR ein „Mustertext“ an alle Schulen verschickt, mit der Empfehlung, diesen Text in die jeweilige Hausordnung aufzunehmen. Da ja eine Pflicht nicht durchzusetzen ist, heißt es in etwa „Wir wollen auch außerhalb des Unterrichts deutsch miteinander sprechen.“ Da sich das im Schulalltag eh nicht vermeiden lässt - erstens sprechen alle österreichischen Kinder deutsch miteinander und zweitens ist deutsch die einzige Sprache, in der sich ein „Flüchtlingskind“ mit seinen österreichischen Schulkameraden unterhalten kann - ist das vollkommen unnötig und sinnlos.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Schulen dieses Ansinnen ablehnen werden - es muss nämlich vom Schulforum in jeder einzelnen Schule entschieden werden, ob diese Empfehlung in die Schulordnung aufgenommen wird.

http://derstandard.at/2000031923592/Deutschpflicht-an-Schulen-Formulierung-fuer-Hausordnung-ausgeschickt?ref=rec

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