Es scheint auch im österreichischen Schulsystem noch Hoffnung zu geben - zumindest in Oberösterreich: Dort ist man aktiv auf der Suche nach hochbegabten SchülerInnen, und zwar schon in der 2. Klasse Volksschule. Alle Kinder, bei welchen eine Hochbegabung vermutet wird, können ohne großen Aufwand an einem Intelligenztest teilnehmen. Und alle hochbegbten Kinder bekommen so die Chance auf angemessene Förderung.
Wenn es in Oberösterreich funktioniert, wieso gibt es das Modell dann nicht in allen Bundesländern? Das wäre ein wirklicher Fortschritt im Schulsystem und würde Kindern und Eltern viele Schwierigkeiten ersparen.
http://diepresse.com/home/bildung/schule/4955885/Talente_Auf-der-Suche-nach-Hochbegabten-
Alles rund um Psychologie, Kreativität, Mal- und Gestaltungstherapie, Hochbegabung, Leben mit Kindern.
Mittwoch, 30. März 2016
Freitag, 11. März 2016
Eine Schule nur für Hochbegabte?
Den (Leidens-)Weg, der hier geschildert wird, kennen viele Eltern hochbegabter Kinder. Statt Unterforderung attestiert der Lehrer Überforderung.
„Überforderung und Unterforderung ähneln sich. Man darf die Lehrer deshalb nicht rügen. In ihrer Ausbildung bekommen sie meist kaum Wissen über Test- und Verhaltensdiagnostik mit.“ Damit stimme ich allerdings nur über bedingt überein. Ja, Lehrer wissen vielleicht wenig über Hochbegabung - aber sie könnten den Eltern wenigstens zuhören und ernst nehmen, was ihnen geschildert wird - und sich im Anlassfall informieren.
Eigentlich schade, dass man gleich eine neue Schule - eben eine nur für hochbegabte Kinder - gründen muss. Viel besser wäre es doch, wenn diese SchülerInnen im regulären Schulsystem das bekommen würden, was ihnen laut Gesetz auch zusteht: Nämlich Unterstützung dabei, ihre individuellen Begabungen bestmöglich zu entwickeln.
Außerdem bedeutet die Konstruktion - Schule ohne Öffentlichkeitsrecht - meines Wissen, dass die Kinder am Ende des Schuljahres eine externe Prüfung ablegen müssen. Das wird wohl für die meisten Kinder ziemlich stressig sein.
Und mit 550Euro Schulgeld im Monat ist diese Schule wohl ein Luxus, in dessen Genuss nur wenige Kinder kommen werden. (Wahrscheinlich eher die, deren Eltern auch an den öffentlichen Schulen bessere Chancen gehabt hätten, mit ihrer Forderung nach adäquater Förderung Gehör zu finden.)
Trotzdem: Viel Erfolg!
http://diepresse.com/home/bildung/schule/4936958/Viele-Hochbegabte-bleiben-unerkannt-
„Überforderung und Unterforderung ähneln sich. Man darf die Lehrer deshalb nicht rügen. In ihrer Ausbildung bekommen sie meist kaum Wissen über Test- und Verhaltensdiagnostik mit.“ Damit stimme ich allerdings nur über bedingt überein. Ja, Lehrer wissen vielleicht wenig über Hochbegabung - aber sie könnten den Eltern wenigstens zuhören und ernst nehmen, was ihnen geschildert wird - und sich im Anlassfall informieren.
Eigentlich schade, dass man gleich eine neue Schule - eben eine nur für hochbegabte Kinder - gründen muss. Viel besser wäre es doch, wenn diese SchülerInnen im regulären Schulsystem das bekommen würden, was ihnen laut Gesetz auch zusteht: Nämlich Unterstützung dabei, ihre individuellen Begabungen bestmöglich zu entwickeln.
Außerdem bedeutet die Konstruktion - Schule ohne Öffentlichkeitsrecht - meines Wissen, dass die Kinder am Ende des Schuljahres eine externe Prüfung ablegen müssen. Das wird wohl für die meisten Kinder ziemlich stressig sein.
Und mit 550Euro Schulgeld im Monat ist diese Schule wohl ein Luxus, in dessen Genuss nur wenige Kinder kommen werden. (Wahrscheinlich eher die, deren Eltern auch an den öffentlichen Schulen bessere Chancen gehabt hätten, mit ihrer Forderung nach adäquater Förderung Gehör zu finden.)
Trotzdem: Viel Erfolg!
http://diepresse.com/home/bildung/schule/4936958/Viele-Hochbegabte-bleiben-unerkannt-
Samstag, 5. März 2016
Späterkannte hochbegabte Erwachsene
Hier ein interessanter Artikel über Erwachsene, deren Hochbegabung in ihrer Kindheit nicht erkannt wurde. Ganz verschiedene Lebenswege werden erzählt, denen doch eines gemeinsam ist: ein Unbehagen mit sich selbst, ein Gefühl des Andersseins.
In diesen Lebensgeschichten war der Intelligenztest ein Wendepunkt, so wie Robert schildert: "Seit Robert weiß, dass er überdurchschnittlich intelligent ist, kann er für sich selbst mehr Verständnis und Milde aufbringen und hat eine größere Selbstsicherheit erlangt. "Die Diagnose hat Klarheit in die Frage gebracht, warum ich so deutlich anders denke als die meisten Leute in meinem Umfeld", sagt er. Vieles in seiner Vergangenheit kann er nun in einem anderen Licht sehen. Gleichzeitig gibt ihm das Ergebnis ein größeres Vertrauen, was seine "verrückten" Ideen betrifft – und es spornt ihn an, seine Trägheit zu überwinden."
Auch die Erfahrung einer Underachieverin finde ich wichtig, denn hier sieht man, welche negativen Auswirkungen die nicht erkannte Hochebgabung haben kann: "So erging es Jacqueline. Was sie eigentlich wollte, wusste sie irgendwann nicht mehr. Sie fühlte sich nur zutiefst verunsichert und traute sich nichts zu. Heute erklärt sie sich das so: "Ich hatte mein Gehirn auf 'Überlebensmodus' heruntergefahren." Sie sah nicht mehr nach links und rechts, lernte nichts mehr und interessierte sich nicht für Politik und auch nicht für andere Themen. Sie erinnert sich: "Ich hatte überhaupt kein Allgemeinwissen und konnte mich an keinem Gespräch mehr beteiligen." Sprach sie jemand an oder versuchte sie sich auf etwas zu konzentrieren, hatte sie immer wieder "Aussetzer" und bekam ihre Gedanken nicht in den Griff."
Trotz kritischem Blick auf Intelligenztests - sie messen nur bestimmte Bereiche der Intelligenz und das Ergebnis hängt von der Tagesverfassung ab - ein Plädoyer fürs Testen, auch nach der Schulzeit.
http://www.morgenpost.de/familie/article207118519/Wie-von-einem-anderen-Stern.html
In diesen Lebensgeschichten war der Intelligenztest ein Wendepunkt, so wie Robert schildert: "Seit Robert weiß, dass er überdurchschnittlich intelligent ist, kann er für sich selbst mehr Verständnis und Milde aufbringen und hat eine größere Selbstsicherheit erlangt. "Die Diagnose hat Klarheit in die Frage gebracht, warum ich so deutlich anders denke als die meisten Leute in meinem Umfeld", sagt er. Vieles in seiner Vergangenheit kann er nun in einem anderen Licht sehen. Gleichzeitig gibt ihm das Ergebnis ein größeres Vertrauen, was seine "verrückten" Ideen betrifft – und es spornt ihn an, seine Trägheit zu überwinden."
Auch die Erfahrung einer Underachieverin finde ich wichtig, denn hier sieht man, welche negativen Auswirkungen die nicht erkannte Hochebgabung haben kann: "So erging es Jacqueline. Was sie eigentlich wollte, wusste sie irgendwann nicht mehr. Sie fühlte sich nur zutiefst verunsichert und traute sich nichts zu. Heute erklärt sie sich das so: "Ich hatte mein Gehirn auf 'Überlebensmodus' heruntergefahren." Sie sah nicht mehr nach links und rechts, lernte nichts mehr und interessierte sich nicht für Politik und auch nicht für andere Themen. Sie erinnert sich: "Ich hatte überhaupt kein Allgemeinwissen und konnte mich an keinem Gespräch mehr beteiligen." Sprach sie jemand an oder versuchte sie sich auf etwas zu konzentrieren, hatte sie immer wieder "Aussetzer" und bekam ihre Gedanken nicht in den Griff."
Trotz kritischem Blick auf Intelligenztests - sie messen nur bestimmte Bereiche der Intelligenz und das Ergebnis hängt von der Tagesverfassung ab - ein Plädoyer fürs Testen, auch nach der Schulzeit.
http://www.morgenpost.de/familie/article207118519/Wie-von-einem-anderen-Stern.html
Dienstag, 1. März 2016
Kommt die Deutsch-Pflicht an den oberösterreichischen Schulen?
Die blau-schwarze Landesregierung in Oberösterreich scheint unbelehrbar zu sein: Im Herbst hatte man die Idee geboren, an den oberösterreichischen Schulen eine „Deutsch-Pflicht“ einzuführen, also die Verpflichtung, dass auch in den Pausen nur deutsch gesprochen werden dürfe.
Dieses Vorhaben scheiterte am Veto des Bildungsministerium, das diesen Plan für gesetzeswidrig - weil im Widerspruch zu Menschenrechten und Verfassung - hält.
Außerdem sprechen sich renommierte Sprachforscher dagegen aus, weil Zwang und Angst logischerweise nicht förderlich für den Spracherwerb sind.
Doch in Oberösterreich gibt man so leicht nicht auf: Gestern wurde vom LSR ein „Mustertext“ an alle Schulen verschickt, mit der Empfehlung, diesen Text in die jeweilige Hausordnung aufzunehmen. Da ja eine Pflicht nicht durchzusetzen ist, heißt es in etwa „Wir wollen auch außerhalb des Unterrichts deutsch miteinander sprechen.“ Da sich das im Schulalltag eh nicht vermeiden lässt - erstens sprechen alle österreichischen Kinder deutsch miteinander und zweitens ist deutsch die einzige Sprache, in der sich ein „Flüchtlingskind“ mit seinen österreichischen Schulkameraden unterhalten kann - ist das vollkommen unnötig und sinnlos.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Schulen dieses Ansinnen ablehnen werden - es muss nämlich vom Schulforum in jeder einzelnen Schule entschieden werden, ob diese Empfehlung in die Schulordnung aufgenommen wird.
http://derstandard.at/2000031923592/Deutschpflicht-an-Schulen-Formulierung-fuer-Hausordnung-ausgeschickt?ref=rec
Dieses Vorhaben scheiterte am Veto des Bildungsministerium, das diesen Plan für gesetzeswidrig - weil im Widerspruch zu Menschenrechten und Verfassung - hält.
Außerdem sprechen sich renommierte Sprachforscher dagegen aus, weil Zwang und Angst logischerweise nicht förderlich für den Spracherwerb sind.
Doch in Oberösterreich gibt man so leicht nicht auf: Gestern wurde vom LSR ein „Mustertext“ an alle Schulen verschickt, mit der Empfehlung, diesen Text in die jeweilige Hausordnung aufzunehmen. Da ja eine Pflicht nicht durchzusetzen ist, heißt es in etwa „Wir wollen auch außerhalb des Unterrichts deutsch miteinander sprechen.“ Da sich das im Schulalltag eh nicht vermeiden lässt - erstens sprechen alle österreichischen Kinder deutsch miteinander und zweitens ist deutsch die einzige Sprache, in der sich ein „Flüchtlingskind“ mit seinen österreichischen Schulkameraden unterhalten kann - ist das vollkommen unnötig und sinnlos.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Schulen dieses Ansinnen ablehnen werden - es muss nämlich vom Schulforum in jeder einzelnen Schule entschieden werden, ob diese Empfehlung in die Schulordnung aufgenommen wird.
http://derstandard.at/2000031923592/Deutschpflicht-an-Schulen-Formulierung-fuer-Hausordnung-ausgeschickt?ref=rec
Teamwork für LehrerInnen
Der unten verlinkte Artikel beschreibt zwar die Situation in Deutschland (NRW), aber mit Sicherheit läuft es in Österreich nicht anders. Im Gegenteil: Schreibt der Autor doch von der regulären Arbeitszeit der Lehrer von 8 - 16h (an „seiner“ Ganztagsschule). In den mir bekannten Gymnasien verlassen die meisten Lehrer gegen 14h das Schulgebäude.
Dass da wenig Zeit für eine Zusammenarbeit der LehrerInnen bleibt, liegt auf der Hand.
Ist aber jammerschade, denn letztendlich würden LehrerInnen und SchülerInnen davon profitieren. Und außerdem wäre das Arbeiten vielleicht interessanter, wenn man sich mit den Kollegen, die dieselben Schüler unterrichten, austauschen könnte. Und es würde vielleicht rechtzeitig auffallen, wenn ein Schüler plötzlich nur mehr dahindämmert anstatt sich am Unterricht zu beteiligen. Dann könnte man gemeinsam was dagegen tun - und zwar vor dem Zeugnis.
Die Verpflichtung und die realen Möglichkeiten für ein Teamwork unter LehrerInnen zu schaffen, wäre eine meiner Ideen für eine Bildungsreform. Am besten, mit Unterstützung von externen Experten wie z.B. Psychologen ;-).
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