Montag, 22. Juni 2015

Übers Gendern in Schulbücher

Jenseits aller Polemik, die v.a. von Politikern und Elternvertretern geführt wird, gibt es auch klare Fakten zum Thema "Gendern" im Sprachgebrauch.
Zum Beispiel eine Studie der Universität Bremen. Dort wurden Kindern im Alter von 6-12 verschiedene Berufe vorgestellt und die Kinder mussten dann Fragen zur Wichtigkeit und zum Status des Berufs beantworten sowie sagen, ob sie sich zutrauen würden, diesen Beruf einmal auszuüben.

Es gab zwei Gruppen von Berufen - sog. Männerberufe wie Maurer, Feuerwehrmann und sog. Frauenberufe - Babysitterin und Kosmetikerin.
Außerdem wurden einem Teil der Kinder die Berufe "gegendert" präsentiert also "Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen", dem anderen Teil nur als "Feuerwehrmann" (das heißt im Fachausdruck "generisches Maskulinum".)

Fazit: Im ersten Fall trauen sich Mädchen eher zu, einen traditionellen Männderberuf zu erlernen. Was wohl als Beweis gelten kann, dass Sprache Bewusstsein und Realität beeinflusst.

bzw. "Kurz zusammengefasst: Wird ein Beruf im „generischen“ Maskulinum präsentiert, wird er von den Kindern als schwerer zugänglich wahrgenommen, was ihre Einschätzung, den Beruf selbst ausüben zu können, negativ beeinflusst. Bei den Jungen wird diese negative Einschätzung dadurch ein Stück weit ausgeglichen, dass die gesellschaftliche Stereotypisierung dieser Berufe als „männlich“ es ihnen nahelegt, dass sie diese Berufe trotzdem ausüben können.
Mit anderen Worten: Die Art, in der wir über stereotyp männliche Berufe reden, hat vor allem einen Einfluss darauf, ob Mädchen sich diesen Beruf zutrauen. Die konsequente Verwendung von Paarformeln kann dazu führen, dass sie den Beruf als zugänglicher bewerten und ihn für sich selbst als realistische Berufswahl einschätzen."

Nachzulesen unter: http://www.sprachlog.de/2015/06/09/geschlechtergerechte-sprache-und-lebensentscheidungen/

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