Trotz einiger Klischees - zu denen Heinrich Siemens mit einem Augenzwinkern steht, was ihn sehr sympathisch macht - ein Beispiel eines positiven Artikels zu Hochbegabung bei Erwachsenen.
Bei mir hängen geblieben ist der Satz: „Hochbegabte würden immer auffallen, ist sich Siemens sicher: entweder als unterfordert oder fälschlicherweise als überfordert.“
Dem würde ich so nicht zustimmen: Ich glaube, dass es durchaus hochbegabte Schüler gibt, die niemals wirklich auffallen. Sie zählen vielleicht zu den Klassenbesten, fallen aber nicht durch kreative Problemlösungen oder ein Wissen, das weit über das Klassenniveau geht, auf. Sie machen, was zu machen ist, um sehr gute Noten zu bekommen, sind aber auch sehr angepasst.
Oder aber, sie liegen notenmäßig im Mittelfeld und keinem - weder Lehrern noch Eltern - kommt der Gedanke, dass sie hochbegabt sein könnten. Vor allem hochbegabte Mädchen können wahre Meisterinnen der Anpassung werden und ihre Begabungen verstecken, nur um nicht aufzufallen.
Aber auch wenn sie nicht depressiv oder sichtbar unglücklich sind (manche hochbegabte Mädchen sind das): Anpassung hat ihren Preis und sein Potential nicht ausleben zu können, hinterlässt Spuren und macht (zumindest latent) unzufrieden.
Außerdem haben diese angepassten Mädchen wahrscheinlich ein hohes Risiko, sich auch als Erwachsene unzufrieden und diffus unglücklich zu fühlen...
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